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Trail Race Highlight im Bayerischen Wald

Wer Mitte Mai im Bayerischen Wald dabei sein möchte, der muss bereits bei der Anmeldung schnell sein. Der U.TLW Ultratrail Laser Winkel ist bereits nach 20 Minuten ausverkauft. Dabei gibt es 500 Plätze für die große, 54 km König von Bayerwald und 300 für die kleinere, 24 km Osser-Riese Runde.


Die Strecke vom Lam hinauf zum Großen Arber und über den Großen Osser zurück nach Lam

Von Trail Runnern für Trail Runner


Bei der Registrierung am Freitagnachmittag im Seepark in Aarach geht es extrem entspannt zu. Es sind viele bekannte Gesichter der Trail Szene am Start und beim liebevoll organisierten Kinderlauf gibt der Nachwuchs  richtig Gas. Glücklich, voller Stolz auf ihre Medaillen und einem Eis in der Hand geht der Tag langsam zu Ende und alle früh ins Bett, denn am Sanmstag ist Race Day.


Es ist angerichtet auf dem Marktplatz in Lam vor der Kirche und unterm Maibaum. Bei Traumwetter ist die Stimmung bestens und dann geht's schon los, im wahrsten Sinn des Wortes. Die Blaskapelle schreitet über den roten Teppich voran, dahinter das Feld. Sobald die Musiker zur Seite marschierend ein Spalier öffnen, beginnt das Rennen.


Die Musik gibt den Takt vor (Quelle: Sportograf)

Zunächst leicht bergab, dann zum Warmrollen über einen Kilometer Asphalt und schließlich über einen Singletrail hinauf zum Eck, dem ersten VP bei KM 9. Der nächste Abschnitt folgt dem Goldsteig über zehn Tausender in Richtung Großer Arber. Es ist ein ständiges Auf und Ab, teils auf leicht alpinen Steigen und dann wieder über flowige Downhills und Wurzelpfade, aber nie über öde Forstautobahnen.


Über 10 Tausender zum Gipfel des Großen Arber auf 1.456 m

Insgesamt ist die Strecke herrlich laufbar, sehr abwechslungsreich und technisch allenfalls in den Anstiegen anspruchsvoll, außer... dazu später mehr; also auch dementsprechend schnell bzw. für seinen ersten Ultratrail bestens geeignet. Natürlich verleitet der Kurs zum Gasgeben, doch ein paar Körner sollten für die zweite Hälfte zurückgehalten werden.


Mit der Kuppe des Großen Arber auf 1.456 m sind 24 Kilometer geschafft und gleich danach wartet der zweite VP, der wie auch alle anderen bestens bestückt ist. Danach folgen 700 schnelle Höhenmeter vorbei am idyllischen Kleinen Arbersee bergab. Beim nächsten Anstieg kommt bei K 37 der dritte VP und mit dem Zwercheck ist der vorletzte Berg geschafft.


Grenzsprung von der Tschechei zurück nach Bayern

Geschichtlich interessant ist der nächste Kilometer. Einerseits bewegen wir uns frei auf dem Grenzstreifen zwischen Tschechien und Deutschland, dem ehemaligen eisernen Vorhang zwischen Ost- und Westblock, von dem nur noch weiße Pfosten zeugen, andererseits sehen wir nach 26 Jahren noch immer die Auswirkungen des Orkans Kyrill.


Am Ende des nächsten Downhills kommt mit einer leicht abfallenden Forststraße eine gut vier Kilometer lange Speedpassage, die zum Er- genauso wie zum Überholen einlädt. Leicht alpin geht´s nach dem letzten Anstieg über den Großen Osser zum letzten VP bei Kilometer 47.


So wie die Ladies aussehen, fühlt sich mancher an dieser Stelle (Quelle: Sportograf)

Dann machen drei schauerliche Hexen am Wegesrand den Athleten noch einmal mächtig Dampf. Man sieht im Tal schon das Ziel in Lam und ein Schild bestätigt noch fünf Kilometer. Schade. Doch wer nicht beim Race Briefing gewesen ist, auf den wartet jetzt eine schöne Überraschung und ein sensationeller Trail auf einem Bergkamm.


Plötzlich taucht im Wald ein Felsen mit einem Seil dran auf. Der moosbewachsene Weg ist ein echter, kaum fußbreiter Singletrail, der die volle Konzentration fordert. Also mentalen Reset Knopf drücken, Zielzeit nach hinten korrigieren und dieses Kleinod in vollen Zügen genießen.


Die Vorfreude auf den Holy Trail

Am Ende des Holy Trails sind es dann nur noch 1,5 Kilometer nach Lam. Man fliegt über die Wiesen hinunter und über den roten Teppich dem Zielbogen bei Kirche und Maibaum entgegen. Doch das war's noch nicht. Denn am Abend geht die Party weiter.


Fazit


Es müssen nicht immer die höchsten Berge, die mega Ultradistanzen und die wildesten Trails sein. Es kann auch einmal in jeder Hinsicht einfach nur schön sein. Und genau dafür steht der U.TLW mit seinem Team Gamsbock Orgateam. Jeder wird herzlich willkommen geheißen und unterwegs immer wieder frenetisch angefeuert.


Vom ersten Schritt an spürst du, wie viel Herzblut in diesem Event steckt, mit wie viel Liebe für die kleinen Details alles top organisiert ist und gefühlt jeder Einwohner des Lamer Winkels voller Engagement anpackt.


Ferner ist erstaunlich, dass das Rennen mit diesen Trails von den Behörden überhaupt so genehmigt worden ist. Allein schon deshalb lohnt sich das Wochenende im Bayerischen Wald.


Und wie die Band und After Race rocken, davon muss man sich definitiv selbst ein Bild machen. Nun heißt es nur noch sich auf dem Laufenden halten, wann die Registrierung wieder öffnet, und dann schnell sein, um sich einen der begehrten Startplätze für nächsten Mai zu schnappen.


Alles Infos finden sich auf U.TLW.



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